Inhalt
Legende
Vorwort
HH-Hamm - HH-Hafen, Fähre HH-Newcastle.
Fähre HH-Newcastle, Newcastle-Acomb.
Acomb - Kielder.
Kielder - Jedburgh.
Jedburgh - Melrose.
Melrose - Edinburgh.
Edinburgh.
Edinburgh - Dunbar.
Dunbar - Waren.
Waren - Wansbeck (bei Ashington).
Wansbeck - Newcastle, Fähre Newcastle-HH.
Fähre Newcastle-HH, HH-Hafen - HH-Hamm.
Nachwort
Packliste
Tageskilometer | |
Gesamtkilometer | |
Schnitt | |
Maximalgeschwindigkeit |
Ortsnamen werden dunkelblau, Straßenbezeichnungen dunkelgrün, Sehenswürdigkeiten fett dargestellt und andere wichtige oder interessante Dinge werden hervorgehoben.
Wenn im Bericht die Rede von (kleinen) weißen Straßen ist, dann ist damit gemeint, daß sie auf meiner Karte "Travelmaster 4 - Southern Scotland & Northumberland," 1 : 250 000 weiß sind.
Dieser Bericht ist unter eine Auflösung von 800x600 (auf einem 1024x768-Bildschirm) geschrieben worden. Bei kleineren Auflösungen wird es wohl Darstellungsfehler geben. Falls bei größeren Auflöungen Probleme auftreten (überlappende Bilder, ...) würde ich mich über eine Mail freuen. Ansonsten bis zum Einbauen entsprechender Änderungen einfach das Browserfenster auf 800x600 verkleinern.
Eigentlich sollte diese Reise eine Chorfahrt (unseres aufgelösten Chores CHORioso) werden, aber je weiter das Jahr fortschritt, desto mehr Leute sprangen aus den verschiedensten Gründen ab. Übrig blieben nur drei, nämlich Klaus, Thomas und ich (Christian).
[Außdem waren noch Gummi-Nefer (Klaus' Gummi Käfer) und Frederik Eisi (mein Reisegefährte - ein kleiner Eisbär) mit dabei.]
Zwei Wochen vor Reisebeginn bekam ich nach einer anstrengenden Radtour (sehr heiß + ungewohnte Steigungen) Probleme mit meiner linken Achillessehne. Trotz vieler Arztbesuche und Radelverzicht konnte ich die Beschwerden nicht auskurieren. Ich hatte eine Bandage, Hackenpolster und Salbe dabei und hoffte, daß die Sehne irgendwie die Radtour überstehen würde.
Ganz kurz vor der Radtour sprang meine Kette vom größten Ritzel nach innen ab. Ich setzte sie wieder auf, stellte die Begrenzungsschraube richtig ein, aber die Speichen wollte ich nicht mehr alle tauschen, die hätten sich vor Reisebeginn auch nicht mehr richtig setzen können. Also packte ich lieber ein paar Ersatzspeichen mehr ein, das Beste hoffend.
10 km 10 km % %
Die Fähre sollte laut Fahrplan um 16:30 Uhr abfahren, eine Stunde
vorher sollte man zum Einchecken da sein. Beim vormittäglichen
Zusammenpacken merkte ich, daß meine neue wasserdichte Rolle (von
Ortlieb) ein Loch hatte - grummel.
Um Viertel nach drei wollten wir uns am Eingang zum alten Elbtunnel
treffen, zufällig trafen wir uns schon zwei Minuten vorher an der
Zufahrt - gutes Timing ist alles!
Das Schiff fuhr nicht mehr dort ab, sondern noch hinter der
Fischauktionshalle. Zum Glück hatten wir genug Zeit für solche
Zwischenfälle eingeplant.
Das Einchecken ging erfreulich schnell, recht bald rollten wir über
die Heckluke der MS Admiral of Scandinavia. Es waren schon viele
Räder an Bord, zum Teil recht wild an der Bugklappe vertäut, die
(seit dem Unglück der Estonia?) nicht mehr benutzt wurde. Wir banden
unsere Räder an eine der letzten freien Stellen an der Wand mit dort
hängenden Seilen.
Wir schleppten unser üppiges Gepäck in unsere Kabine (Nr. 407),
welche sich unter den Autodecks (Deck 2) befand. Dafür blieb die
vierte Liege frei (d.h. voll mit unserem Gepäck, was sonst schwer
unterzubringen gewesen wäre...). Anschließend begaben wir uns
auf dass Außendeck, und zu meiner großen Überraschung
entdeckte ich meine Freundin unter den winkenden Zuschauern.
Mit einer halben Stunde Verspätung legte das Schiff um 17:00 Uhr
endlich ab.
Eine ganze Weile blieben wir auf Deck und beobachteten die Fahrt durch die
Elbe vorbei an den besseren Vierteln Hamburgs. Später
erkundeten wir das Schiff, stöberten im Duty Free Shop und guckten
uns das Kinoprogramm an.
Ins Kino gingen wir nicht, auch die teuren Restaurants liessen wir links
liegen. Statt dessen verspiesen wir unser mitgebrachtes Essen (immerhin
hatte ich ganze 8 Kilo Fressalien mit - man kennt ja die Qualität des
englischen Essens...).
Später setzten wir uns noch aufs Sonnendeck, wo ich anfangen konnte in
meinem Buch "Gebrauchsanleitung für Schottland" von Heinz Ohff zu
lesen.
Klaus - der einen ganzen Sack voll 10 Pfennigstücke mithatte -
mußte feststellen, daß die Daddelautomaten nur englische
Münzen schluckten. So mußte er sein Hartgeld die ganze Reise
über mit sich rumschleppen... :-)
Abends versuchte ich Klaus und Thomas Skat beizubringen, was sich aber
als schwierig erwies...
Spät Abends hatten wir noch einen Blick auf Helgoland bei Nacht.
54 km 64 km 16,6 km/h 52,6 km/h
Morgens frühstückten wir ausführlich (Brunch, 5 £), hinterher planten wir auf dem Sonnendeck die heutige Etappe. Wir wollten uns durch Newcastle schlagen und den Hadrianswall entlang bis Acomb (bei Hexham) fahren (oder nur bis Crawrock - falls meine Sehne nicht mitmachen sollte).
Als wir in Newcastle ankamen, war es
bedeckt aber trocken. Das sollte für einige Stunden allerdings der
letzte trockene Abschnitt gewesen sein, denn kaum waren wir durch den Zoll
durch, fing es an zu Regnen. Glücklicherweise regnete es nicht immer,
manchmal nieselte es auch ... :-(
So kamen meine Regenüberzüge für die Schuhe (das einzige
Mal!) zum Einsatz, auch die neue Trekkinghose (billigstes Modell von
Globetrotter [nein, ich kriege da keine Prozente ;-)]) bewährte
sich.
Nun hieß es sich an den Linksverkehr und die vielen vielen round about's (Kreisel) zu gewöhnen. Beides ließ sich machen, die Kreisel erwiesen sich bei nicht allzu dichtem bzw. schnellem Verkehr als ganz praktisch für Radfahrer.
Der Weg nach Newcastle hinein (bis zum
Hauptbahnhof ca. 15 km) war nicht ausgeschildert, wir fuhren unserer Nase
nach (durch Wallsend, wo für uns eher
der Anfang des (Hadrians) Walls
war...).
Allerdings war es nicht ganz einfach, nach dem Verlassen des Zentrums den
richtigen Weg zur B 6318 (die am
Anfang noch B 6528 heißt!) zu
finden. Wir trafen unterwegs ein Radlerpaar, das auch aus Hamburg kam, mit
der selben Fähre gekommen war und auch in unsere Richtung wollte
(allerdings noch ganz bis Greenhead).
Irgendwann hängten wir sie (trotz eines Einkaufs) ab. Nicht,
daß wir besonders schnell gewesen wären, meine
Achillessehne nervte, die ewigen "Buckel" in den Straßen (ebene
Straßenabschnitte scheinen Sonderzubehör zu sein...) stressten
uns (mehr als ein vernünftiger Anstieg) und der Regen tat sein
Übriges.
Bei Heddon-on-the-wall bekamen wir das erste Stück des Hadrian Walls zu sehen. Ich hatte mir den Wall irgendwie eindrucksvoller vorgestellt, aber es sind ja auch nur noch die Reste erhalten.
Kurz nach der Querung der A 68
bogen wir nach links in eine kleine weiße Straße ein. Nach
kurzer Zeit stießen wir auf ein Gatter, daß quer über die
Straße lief (hoppel-galoppel). Man konnte es öffnen, dahinter
liefen viele Schafe auf der Straße und den Wiesen daneben herum, ein
Stückchen weiter kam ein Hund kläffend aus einer Einfahrt
geschossen und lief hinter uns her. Zum Glück erreichten wir das
zweite Gatter erst, als er schon wieder von uns abgelassen hatte...
Wir stellten fest, daß der Regen endlich aufgehört hatte. So
konnten wir auf den letzen Kilometern zum Campingplatz noch trocknen.
Jetzt endlich lud das Wetter zu ein paar schönen Fotos ein:
Klaus bei Acomb |
Felder bei Acomb |
Auf dem Campingplatz begrüßte uns ein Schild "No Tents" - na toll. Bei nährem Hinsehen stellte sich aber heraus, daß man keine Zelte auf Caravanstellplätzen aufbauen durfte, es gab aber ein extra Zeltareal (schön feucht, wie fast immer). Gegen die Feuchtigkeit bewährte sich meine neugekaufte Zeltunterlage wunderbar, früher wurde der Boden neben den Isomatten immer feucht, das blieb diesmal aus.
Wenigstens konnten wir die Zelte im Trockenen aufbauen. Wir hatten viel Glück, jeden Tag konnten wir die Zelte im Trockenen aufbauen und trocken einpacken, das ist schon viel wert!
Auf dem (sehr abgelegenen) Campingplatz konnte man das
Toilettengebäude nur mit einem speziellen Sicherheitscode betreten -
das erlebten wir noch öfter.
Die Duschen kosteten nichts extra - sehr angenehm, man konnte lange warm
duschen. Wir mußten auf keinem Campingplatz etwas für das
Duschen bezahlen,
dafür waren die Preise insgesamt auch nicht ganz billig, aber mir ist
das so herum eindeutig lieber, als wenn man zum Duschen und Abwaschen
irgendwelche Groschengräber füttern muß.
Als wir irgendwann beim Kochen waren, es gab mitgebrachte Nudeln mit mitgebrachter Tomatensoße und mitgebrachten Scheibletten, traf das Pärchen vom Nachmittag ein... . Sie meinte, sie hätte es fast nicht hierher geschaft.
Nach dem Essen telefonierten wir kurz nach Hamburg, um zu berichten, daß wir heil angekommen wären, kein sehr billiger Spaß. In einigen Telefonzellen kann man sich zurückrufen lassen, was eine ganze Ecke billiger ist. In den meisten Zellen ging das aber leider nicht.
Jeden Abend und morgen versorgte ich meinen Fuß mit der Salbe,
tagsüber trug ich die Bandage. Am ersten Tag war es eigentlich am
schlimmsten, danach fand ich eine Möglichkeit, den Fuß ziemlich
steil anzusetzten, so daß die
Sehne nicht belastet wurde. Das ging, da ich mir gerade vor der Reise
Pedale und Schuhe mit SPD-System zugelegt hatte.
Gegen Ende der Reise tat der Fuß kaum noch weh.
Abends wurde der Himmel richtig klar und ein sehr runder (Voll(?)-) Mond kam zum Vorschein. Später in der Nacht hat es sich allerdings wieder bewölkt und auch noch mal geregnet.
61 km 125 km 17,5 km/h 53,2 km/h
Von den berüchtigten schottischen Mücken waren wir bisher
verschont geblieben. Die Gegend ist schön, wenn es nicht regnet.
An diesem Samstag mußten wir uns früh mit Lebensmitteln
eindecken, da die Geschäfte alle schon um 12:30 Uhr
schließen. Für einen Abend hatten wir noch Nudeln mit
Tomatensoße und ein weiteres Mal Nudeln (ohne Soße).
Nach dem Frühstück (mit den merkwürdigen Wheatabix...) und dem Zusammenpacken der Zelte kauften wir kurz vor Ladenschluß in Acomb ein, dort bekamen wir auch Briefmarken für Briefe und Postkarten nach Deutschland.
Kurz nach dem Ort Wall an der A 6079 stießen wir noch auf einen Teil des Hadrian Walles mit dem besterhaltensten römischen Wachturm des Walls, dem "Brunton Turret", einer ziemlich mickrigen Ruine... . |
Im Ort Wall |
Klaus auf dem Weg zum Brunton Turret |
Der Brunton Turret |
Hinter Wark kam eine Stelle, wo die B 6320 12 % Steigung hatte. Wegen meines vielen Gepäcks mußte ich glatt absteigen und schieben. (Als Flachlandtiroler ist man an sowas halt nicht gewöhnt, trotz einiger Trainingstouren entlang des Geesthanges bei Hamburg, vor Beginn der Reise.)
Mittags machten wir Pause in Bellingham an der B 6320, dort fand sich sogar ein offener Laden (Coop), in den wir hungrig einfielen, so daß unser Mittagessen entsprechend reichhaltiger ausfiel. Wir fanden auch einen Geldautomaten, den wir gleich "plünderten".
Thomas vor einem Laden in Bellingham |
Brunnen in Bellingham |
Ich entschied, daß die Sehne noch bis zum Kielder Water durchhalten müßte, der Campingplatz in Bellingham sah auch nicht so einladend aus - direkt an der Straße... .
Die Entscheidung weiter zu fahren sollten wir nicht bereuen, denn nun kam das schönste Stück des Tages, eventuell des ganzen Urlaubs. Wir nahmen nämlich die weiße Straße links des Flusses über Hesleyside. Dort war so gut wie kein Verkehr, die Sonne kam heraus, die Landschaft war fotogen, die Straße war nahezu beulenfrei - eigentlich perfekt, genau so hatten wir uns das vorgestellt :-)
Thomas mit zwei Rädern |
Die angenehm zu fahrende Straße |
Das Kielder Water |
Später mündete die Straße auf eine etwas stärker
befahrenere, entlang des Kielder Waters, einem
aufgestauten See (Trinkwasserreservoir für
Newcastle), hier war etwas mehr los.
Der Campingplatz direkt am Kielder Water hatte zwar
auch einen Platz für Zelte, direkt am See, leider stand dieser
aber zur Zeit unter Wasser, so fuhren wir noch weiter zum Ort
Kielder.
Der Campingplatz in Kielder war der
schlechteste der ganzen Reise, sumpfiger Zeltplatz, schlechte
Sanitäranlagen, Disko in der Nähe, ...
Dort ärgerten uns zum ersten und zum Glück einzigen Mal nach dem
Aufbau der Zelte Black Flies, kleine schwarze Fliegen, die einem
unter alle Kleidung kriechen und in großen Schwärmen auftreten.
Zum Glück war es - laut Thomas - nicht ganz so schlimm, er hatte bei
einem anderen Urlaub viel dichtere und unangenehmere Schwärme
erlebt.
Zum Abendbrot gab es das gleiche wie am Vortag, ergänzt um Zwiebeln,
die wir am Freitag nirgends bekommen hatten. Das Abendbrot konnten wir an
diesem Abend statt im Zelt auf einer Tisch-Bank-Kombination aus Holz
einnehmen, die zu unserem Zeltstellplatz gehörte.
Thomas ölte seine Kette; nach dem Abwasch machten wir noch einen
Spaziergang über einen sehr matschigen Weg (zurück nahmen wir
die Straße) zum Kielder Castle, welches wir in der
Dämmerung umrundeten. Es ist recht klein und wirkte nicht besonders
eindrucksvoll.
Bis auf zweimaliges ganz kurzes Nieseln am Vormittag war das Wetter gut gewesen, nachmittags sogar richtig sonnig. Am Abend kam noch einmal der volle Mond zwischen wilden Wolken im Osten zum Vorschein, während im Westen noch die letzten Strahlen der untergegangenen Sonne den Himmel einfärbten - sehr eindurcksvoll.
Nachts brauchte ich - da ich allein im Zelt schlief - zusätzlich zum Schlafsack meine mitgenommene Wollunterwäsche gegen die Kälte, aber ich bin auch ein ausgemachter Frostköttel...
48 km 173 km 18,9 km/h 56,9 km/h
|
Nach dem Frühstück entfernten wir die Schlammkrusten von
den Zeltunterlagen, packten die Zelte zusammen und brachen auf.
Wie ich schon beim Frühstück prophezeite (als es noch
bedeckt und kühl war), klarte das Wetter auf, als wir
losfuhren, und es wurde noch ein richtig schöner Tag.
Bis Saughtree ging es zunächst im
Wesentlichen bergab.
Auf einer netten, wenig befahrenen Single Track Road
überquerten wir die englisch-schottische Grenze.
Am Grenzübergang, der Blick nach vorn ... |
... und zurück |
Hinter Saughtree ging es zunächst gemäßigt bergan, später begannen richtige Serpentinen. Die Steigung war zwar stark, aber noch zu schaffen. Am Hang überholte uns ein ganzer Trupp von Mountenbikefahrern. Dafür, daß die kein Gepäck dabei hatten, waren sie nicht gerade schnell... . Von oben hatte man dann einen herrlichen Blick über die Hügelketten.
Das schottische Nationalgewächs |
Vorsicht, Schafe auf der Straße! |
In Bonchester Bridge war uns - wegen des Sonnenscheins - sehr nach einem Eis. Leider hatten aber alle Läden zu. Als wir am örtlichen Campingplatz anhielten, verkaufte man uns Eis und Proviant aus dem eigentlich geschlossenen Laden - sehr nett, wenn auch nicht ganz uneigennützig. Der Campingplatz machte einen netten Eindruck, aber da es noch relativ früh am Tage war, wollten wir erstmal rasten und dann entscheiden, ob wir noch weiterfahren wollten.
Pause in Bonchester Bridge |
200 Meter weiter fanden wir neben einem Mahnmal und einer Telefonzelle
eine Bank in der Sonne, wo wir uns ca. anderthalb Stunden schmoren
liessen - es wurde sehr warm und die Sonnenbrille und -creme kamen zum
Einsatz.
Ich rieb meinen Fuß ein und entschied, daß ich noch
weiterfahren könnte.
So fuhren wir dann auf der B 6357
weiter, bis wir kurz vor Jedburgh auf die
A 68 stießen, auf der wir zum
Glück nur ein kurzes Stück zurücklegen mußten.
Die Jedburgh Abbey |
In Jedburgh sahen wir dann zur Linken die Abbey im Sonnenschein liegen. Da man es noch bis 18:30 Uhr besichtigen konnte, entschieden wir, erst mal den Campingplatz zu suchen, die Zelte aufzubauen, zu duschen und dann wieder zu kommen, um die Abbey zu besichtigen.
Der Campingplatz war sehr schön, wenn auch nicht ganz billig (14 £ 55 für uns drei). Für die Zelte gab es eine abgeteilte Wiese, die nicht von motorisierten Fahrzeigen befahren werden durfte. Die Wiese wurde begrenzt von einem baumbestandenen Steilhang und einem murmelnden Bach. Trotz des Unterholzes, des Gewässers und Windstille hatten wir keine Mückenprobleme - sehr angenehm.
Auf dem Rückweg zur Jedburgh Abbey fuhren wir duch den sehr schönen Ort. Wir kauften uns jeder für den stolzen Preis von £ 12,50 ein Explorer Ticket, mit dem wir sieben Tage lang freien Eintritt zu unzähligen Sehenswürdigkeiten in Schottland hatten. Da wir vorhatten, in Edinburgh das Edinburgh Castle zu besichtigen, welches allein schon etwa mit dem halben Preis zu Buche schlagen würde, lohnte sich das Ticket. Im nachherein war die Entscheidung, das Ticket statt der Einzelpreise zu bezahlen richtig, es hat sich trotz der kurzen Zeit gelohnt.
In der Jedburgh Abbey |
Marktplatz in Jedburgh |
Die Abbey war sehr sehenswert, die eigentlichen Kirche ist noch relativ gut erhalten, jedenfalls das Hauptschiff. Von den angrenzenden Gebäuden sind noch Grundmauern und einige Keller erhalten.
Nach der Besichtigung schnoperten wir noch um eine Kirche schräg gegenüber, die aber nicht offen und auch wesentlich neueren Datums war.
Abends beim Kochen |
Zurück auf dem Campingplatz machten wir uns ans Kochen (es gab Reis
mit Zwiebeln, Maggie Zwiebelsoße und Käse).
Als Zeltnachbarn hatten wir drei Motorradfahrer aus Aachen, mit denen wir
uns nett unterhalten haben.
Abends gingen
wir dann nochmal zu Fuß in den Ort zurück und tranken in einem
Pub drei Lager (jeder ein pint, das sind etwas
mehr als 500 ml). Dort trafen wir einen Holländer, der (allein)
zum siebten mal per Rad in Schottland unterwegs war. Er meinte, die
Hügel hinter Newcastle wären das
schlimmste, hätte man das geschafft, wären die eigentlichen
Highlands kein Problem mehr...
Leider konnten wir das in diesem Urlaub nicht mehr verifizieren.
Zur Sperrstunde um 23:00 Uhr mußten wir aufbrechen. Zurück auf dem Campingplatz schrieb ich im Schein der Kerzenlaterne noch eine Postkarte nach Hause, dafür hatten wir tagsüber einfach keine Zeit...
Auf dem Campingplatz hoppelten Abends jede Menge sehr kleiner Kaninchen herum, die recht zutraulich waren.
55 km 228 km 17,6 km/h 52,8 km/h
Von Jedburgh aus nahmen wir eine kleine weiße Straße (Richtung Crailing), die leider direkt über die Kuppe eines recht beuligen Hügels führte (schnauff!).
Alte Eisenbahnbrücke in Roxburgh |
Bei Roxburgh sahen wir eine schöne
steinerne (was sonst?) Eisenbahnbrücke. Bei nährem Hinsehen
(Klaus und Thomas erkundeten sie, während ich bei den Rädern
blieb und meinen Fuß einsalbte) entpuppte sie sich als verfallen (die
Eisenbahnstrecke war schon lange stillgelegt), aber nicht
uninteressant.
Nach der anschließenden Rast habe ich wohl mein Handtuch, daß
ich zum Trocknen auf meinem Gepäck befestigt hatte, nicht wieder fest
genug vertäut, jedenfalls war es weg, als wir in
Kelso ankamen. Zum Glück hatte ich noch
ein zweites mit...
Die Kelso Abbey |
Nach dem Besichtigen der Kelso Abbey, von der nur noch
wenige rätselhafte Fragmente übrig waren, beschlossen wir, ein
Stück des Wegs zurückzufahren, da wir sowieso nach
St. Boswells wollten. Wir fanden mein
Handtuch auch wirklich kurz vor Roxburgh auf
der Straße liegend, es fuhr gerade ein Auto darüber :-|
Es wanderte also zur Schmutzwäsche, war aber wenigstens nicht ganz
verloren (wie damals (1989) auf einer Radtour nach Dänemark, wo ich
mein (einziges!) Handtuch gleich am ersten Morgen verlor - tse tse
tse).
Wir fuhren so lange es ging auf kleinen, hügeligen, weißen
Straßen, dann noch ein Stück auf der
A 699, wo wir sehr viel schneller
aber auch weniger angenehm voran kamen.
In St. Boswells kauften wir in einem kleinen
Laden ordentlich Proviant und Knabberkram ein. Von dort aus zur
Dryburgh Abbey nahmen wir einen ziemlichen Umweg,
nämlich die
Straße über Clintmains als
scheinbar einzigen Weg über den Tweed. Auf dem Rückweg
fanden wir eine Fußgänger/Fahrradbrücke, die diese Schleife
doch sehr abkürzte und uns eine 11 %ige Steigung ersparte.
Kurz vor der Dryburgh Abbey hatten wir unsern einzigen Platten (Klaus hatte ein komisches Stück Holz seitlich im Reifen stecken...). Fast hätten wir es nicht mehr rechtzeitig vor dem Ende der Besichtigungszeit zur Abbey geschafft.
Unser einziger Platter ... |
... in zwei Bildern |
Die Dryburgh Abbey fand ich am interessantesten. Zwar war von der eigentlichen Kirche nur noch sehr wenig erhalten, dafür waren die Nebengebäuden um so sehenswerter. Die Ruine lag in einer schönen Umgebung und die verfallenen Mauern im Kontrast zu der Natur war an vielen Stellen beeindruckend.
Ein Teil der Dryburgh Abbey |
Ein anderer Teil der Dryburgh Abbey |
Klaus in der Dryburgh Abbey |
Ein weiteres Detail der Dryburgh Abbey |
Die Melrose Abbey |
Das letzte Stück nach Melrose legten
wir auf einer für Autos gesperrten Straße zurück. Die
Melrose Abbey war an diesem Abend leider nicht mehr
geöffnet. Als wir gerade am Zaun standen und beratschlagten, wo wir
übernachten und wie dann weiterfahren sollten, kam die Sonne heraus
und beleuchtete die Abbey - sehr fotogen!
Praktischer Weise gab es in Melrose doch einen
(ziemlich neuen) Campingplatz, obwohl auf unserer Karte keiner
eingezeichnet war (das holte ich am nächsten Morgen nach...).
Dort blieben wir dann natürlich, damit war unsere Routenwahl für
den nächsten Tag klar (vorher hatten wir überlegt, ob wir in
Galashields übernachten sollten, dann am
nächsten Morgen nach Melrose zurück,
die Abbey besichtigen, um dann wieder über
Galashields nach
Edinburgh zu fahren).
Wir campierten auf einer extra Zeltwiese, die (ohne Zaun) an ein Footballfeld grenzte, wo noch ein Spiel lief, als wir ankamen.
78 km 306 km 19,8 km/h 53,7 km/h
Am nächsten Morgen war es sehr nebelig. Als ich das erste Mal (zur
Unzeit) den Weg zur Toilette (natürlich mit Code-Tür) antreten
mußte, konnte ich nicht gerade weit sehen. Zum Frühstück
hatte sich der Nebel etwas gelichtet, und als wir anschließend die
Melrose Abbey besichtigten, kam die Sonne raus.
Detail in der Melrose Abbey |
Nach dem ausführlichen Besuch der Abbey (dort liegt das Herz von
Robert the Bruce) und des dazugehörigen Museums warfen
wir noch kurz einen Blick von außen auf das
Teddymuseum, das wir bei einem Spaziergang am Abend zuvor
in einer Seitengasse entdeckt hatten.
Wir bauten dann die Zelte ab und machten uns auf den langen und
unangenehmen Weg nach Edinburgh. Es gab von
Melrose aus nämlich nur wenige
große und vielbefahrene Straßen. Wir entschieden uns für
die größte, nämlich die
A 7, da diese auf einem
größeren Teil eine parallellaufende weiße Straße
besaß. Doch zunächst ging es auf gewundenen Pfaden, zuletzt auf
der A 7 nach
Galashields und anschließend wiederum
ein ganzes Stück entlang der
A 7, bis wir beim Berg Broch
nach links auf eine kleine Straße einbiegen konnten. Diese war sehr
ruhig, aber auch sehr beulig-hügelig.
Gumminefer vor Landschaft |
An dieser kleinen Straße konnten wir auch endlich eine gemütliche Rast einlegen... . Die Straße führte uns auf die B 709 und ein kurzes Stück später wieder zurück auf die altbekannte A 7. Hier machte das Fahren aber plötzlich richtig Spaß, ohne Beulen, mit Rückenwind, bergab und dann auch noch in Thomas Windschatten. Da mußte ich fast mehr Bremsen als Treten und wir kam rasant schnell voran (Schnitt 40 ?!, es waren jedenfalls längere Stücke mit über 50 km/h dabei).
Die Einfahrt nach Edinburgh war wegen der vielen großen Straßen, round abouts und des vielen Verkehrs etwas nervig, aber es ging, wenn man nicht den Fehler machte, zeitweise sporadisch vorhandene Radwegansätze befahren zu wollen. Auf denen kam man an keinem Kreisel weiter, es sei denn, man nahm gleich die erste Ausfahrt...
Thomas führte uns schnurstracks zu dem Campingplatz, auf dem er vor
Jahren gewesen war, leider war dieser gerade geschlossen worden. So fuhren
wir dann mit Sack und Pack in die Innenstadt zur Information, wo Thomas
für teuer Geld einen Stadtplan erwarb und sich nach dem nächsten
Campingplatz erkundigte (nach Westen raus an der Küste bei
Cramond).
Während wir auf Thomas warteten, dröhnte uns ein
schottenrockbe"hoster" Touristenschotte mit seinem Dudelsack die Ohren zu,
leider schien sein Repertoir auch noch auf ein Stück begrenzt zu
sein... :-)
Am Campingplatz ließ man schon lange nur noch Wanderer und Fahrradtouristen ein, er war zum Bersten voll... . Auf dem Rasenplatz für Zelte waren nur noch sehr kleine Plätze frei, aber man hatte den zugehörigen Parkplatz gesperrt und zeltbreite Plastikbahnen über den Schotter gespannt, darauf zelteten wir (die Heringe liessen sich mit herumliegenden großen Steinen einschlagen, waren aber am übernächsten Morgen nur sehr schwer herauszubekommen...).
An diesem Abend kamen wir wenigstens alle mal zum Kartenschreiben. Vom
Platz vor unseren Zelten aus konnte man sogar die Spitze der Forth
Bridge über den Firth of Forth sehen.
Nach dem Abendbrot (Spaghetti mit Zwiebeln und Thomas Maggiesoße
sowie 1/3 Dose Bier für jeden - hick!) fuhren wir zu einem Laden, der
noch offen hatte (es gab sogar 24h-Shops) und besorgten uns etwas zum
Nachtisch.
36 km 342 km 13,8 km/h %
Morgens schien die Sonne vom blauen Himmel, also brachen wir nichts Böses ahnend in kurzen Hosen auf. Wir fuhren zuerst zur Forth Bridge, zunächst an der Küste entlang, bald zwang uns aber ein Gewässer, nach links abzubiegen, und wir nahmen einen arg schmalen und wilden Pfad (mit Treppen - schnauff), der uns irgendwann zur A 90 brachte, neben der wir auf einem teilweise ganze 15 cm breiten Radweg entlangfuhren - ätzend!
Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth |
Aber die Strapazen lohnten sich, die Eisenbahnbrücke war wirklich sehenswert. Inzwischen war es ziemlich windig geworden, und der Himmel zog sich immer mehr zu. Nach ausführlichem Fotografieren und Bewundern der Brücke fuhren wir zurück und weiter immer der Nase nach ins Zentrum. Dort angekommen schoben wir die Räder zur Burg hinauf, schloßen sie unter den Tribünen für irgendein Festivall (vor der Burg) an und besichtigten das Edinburgh Castle. Inzwischen war es kalt und sehr windig geworden. Ich fror fürchterlich und zog mir einen unangenehmen Husten zu, der mich den Rest der Fahrt immer mal wieder plagen sollte.
In der Burg konnte man sich Erkläromaten (CD-Player, die auf Knopfdruck Texte vorlasen) ausleihen, Thomas holte gleich drei für uns. Besonders lustig war es, wenn man die falsche Nummer drückte und so in einem dunklen Verlies die Erklärung zu einer prächtigen Halle oder ähnlich vorgelesen bekam. Ab und zu stürzten die Dinger auch ab und erzählten einem fortan etwas auf Englisch...
Die Burg als solche war nicht sonderlich eindrucksvoll, sie konnte meiner Meinung nach mit den Abbeys und dem später besichtigten Tantallon Castle nicht mithalten.
Edinburgh Castle |
Wir besichtigten alles, was sich ohne allzu langes Stehen im kalten Wind erledigen lies, leider bekamen wir so die schottischen Kronjuwelen nicht zu Gesicht, die Schlange war sehr lang, und es zog gewaltig. Dafür besichtigten wir in irgendwelchen Gewölben die Mons Mag, eine Kanone, zu deren Transport hundert Leute benötigt wurden, die sie ganze fünf Kilometer am Tag schleppen konnten - nicht gerade agil, das Teil!
St. Giles Kathedrale |
Anschließend schlenderten wir etwas durch die
Royal Mile, die eher eine "Nepp Mile" war. Wir kehrten
auch ein, aber es war natürlich, wie immer an solchen Dollpunkten,
ziemlich teuer.
Klaus und Thomas besichtigten das Whiskeymuseum, während ich mir
weiter die königliche Meile und die St. Giles
Cathedral ansah, die mir sehr gut gefiel.
Altstadt von Edinburgh |
Northbridge(?) in Edinburgh |
Auf dem Rückweg haben wir noch bei einem Safeway einen
Großeinkauf, für den Klaus mal eben über £ 20
hinblätterte, getätigt und nach Hause geschleppt.
Da wir an dem Tag mehr Zeit hatten, sollte es etwas ganz besonderes geben:
Reis mit Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Brühwürfel (rindfrei!)
und zum Nachtisch Joghurt mit Erdbeeren...
Leider blieb der Reis trotz all unserer Nachwürzversuche fast
geschmacksneutral, dabei hatten wir mit dem Geschnippel mehr Arbeit als an
jedem anderen Abend gehabt.
67 km 409 km 21,7 km/h 47,3 km/h
Wieder schien zum Frühstück die Sonne, so daß wir bald
losfuhren, zunächst wieder quer durch
Edinburgh, immer möglichst an der Küste
entlang.
Hinter Mussleburgh konnten wir auf eine etwas
kleinere Straße einbiegen. In North
Berwick aßen wir auf einer Bank im Regen fettige
Fish 'n' Chips, davon kann ich nur abraten, vielleicht hatten wir
aber auch einfach nur Pech (Klaus fand sie ganz lecker, wenn auch nicht
gerade gesund...).
Das Tantallon Castle |
Etwas später kam zu unserer Linken das Tantallon
Castle, das wir natürlich besichtigten. Auf der kleinen
Zufahrtsstraße überraschte mich ein Bumper (Bodenwelle), dort
hat es wohl eine Speiche gerissen, was ich erst Abends merkte, da es
nirgendswo scheuerte.
Vor der Burg haben wir uns erst Mal lange Hosen angezogen, dann haben wir
die Räder abgeschlossen (es war nix zum anschliessen da), und haben die
Burg besichtigt. Sehr eindrucksvoll! Vor der Küste liegt ein Felsen,
auf dem sehr viele Seevögel brüten, die wir durch Thomas Fernrohr
gut erkennen konnten. Vorher hatten wir uns nur gewundert, wieso die Insel
so weiß ist... .
Das Tantallon(g) Castle (FAKE! - ein Buckel zuviel!) |
Abends zelteten wir in Dunbar auf einem kleinen Zeltplatz etwas vor dem eigentlichen Ort. Nach dem Zeltaufbau ersetze ich meine Speiche (auf der "guten" Seite) und Thomas zog alle Speichen am Hinterrad nach, sie waren viel zu locker :-(
86 km 495 km 16,1 km/h 58,1 km/h
Morgens war es wie immer trocken, nach dem Frühstück konnten wir unsere Zelte trocken verpacken. Das taten wir auch zügig, da wir eine lange Etappe vor uns hatten (wir wollten am Samstag Abend so dicht wie irgend möglich an Newcastle übernachten).
Kurz hinter Dunbar mußten wir bald
wieder auf die A 1, die wir bei der
Pease Bay zugunsten einer kleinen weißen Straße
verließen, die ganz in Küstennähe verlief. Das war ein
Fehler, denn nach kurzer Zeit viel sie steil ab, an der tiefsten Stelle lag
die Ausfahrt eines Campingplatzes und ein Flußüberquerung per
Furt - brr... Das Schlimmste kam aber danach, der steile Anstieg -
schnauff!
Oben angekommen rasteten wir erstmal, dann ging es weiter auf der
A 1107 über
Coldingham und
Eyemouth
zurück auf die A 1. Um diese ein
Stück weit zu umgehen, wechsleten wir querbeet auf eine schmalere
Straße, die sich aber als Zufahrt zu einem Müllplatz entpuppte.
Also zurück und weiter auf der
A 1,
wo es sich nicht gerade angenehm fahren ließ.
Brücke in Berwick |
In Berwick tätigten wir einen
Großeinkauf in drei oder mehr Schichten. Nach einer langen Rast vor
dem Supermarkt (und einer unangenehmen Erfahrung mit einem
Orangensaftkonzentrat) fuhren wir weiter. Wir mußten nochmals ein
langes Stück an der A 1 entlang,
bis wir sie hinter Buckton für diesen
Tag endgültig verlassen konnten.
Wir fuhren auf kleinen Straßen über
Elwick und
Easington bis nach
Waren, wo wir den Berg zum Campingplatz
erklommen.
Auf dem Campingplatz hatte keine der Rezeptionen mehr offen, der Platz
selbst war sehr groß und gut besucht, nicht gerade unser
Lieblingsplatz... .
Wir fanden aber noch eine nette Ecke (windgeschützt und morgens mit
Sonne), wo wir unsere Zelte aufschlagen konnten.
69 km 564 km 17,7 km/h 50,9 km/h
Morgens war es sehr schön, blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein, aber es wehte recht heftig. Zum Glück standen unsere Zelte hinter einem Wall/Knick in Windrichtung, so daß wir in der Sonne windgeschützt frühstücken konnten.
Beim Frühstück |
Sonniges Feld kurz vor Bamburgh |
Es bezog sich mehr und mehr und gegen Mittag begann es natürlich auch wieder zu regnen. Erst gegen Abend klarte der Himmel wieder etwas auf.
Bamburgh Castle |
Kurz hinter unserem Nachtquartier besichtigten wir noch bei bestem Wetter das Bamburg Castle, das wesentlich besser erhalten aber auch nicht so interessant wie das Tantallon Castle war. Dafür gab es einen (sehr eigenartig/gruselig hergemachten) Dungeon zu sehen, leider fanden wir nirgendwo ein Broad Sword +5, wonach wir auch schon in den Ruinen der Abbeys vergeblich gesucht hatten.
Tor im Bamburgh Castle |
Turm des Bamburgh Castles |
Klaus im Bamburgh Castle |
Wir folgten der Küstenstraße (B 1342, B 1340 und B 1339), bis sie bei Lesbury auf die A 1068 stieß. Auf dieser blieben wir bis kurz vor Ashington, wo wir auf dem Wansbeck Campingplatz übernachteten (was lustig war, da Hamburg einen Stadtteil Namens Wandsbek hat; hier hieß der Fuß so), der uns sehr gut gefiel. Die Leute waren nett und man bekam einen Schlüssel für das Sanitärgebäude, anstelle eines Codes... .
Irgendwann im Laufe des Tages waren nochmal zwei Speichen bei meinem
Hinterrad fällig, natürlich auf der "falschen" Seite
(Ritzelseite)...
Abends mußte ich noch eine weitere Speiche ersetzen, bei
einsetzendem Nieselregen - grummel.
29 km 593 km 15,4 km/h 39,9 km/h
Nach unserem letzte Frühstück auf englischem Boden packten wir rasch alles ein und machten uns auf, um den letzten kleinen Abschnitt nach Newcastle hinter uns zu bringen. Wegen der zunehmenden Nähe der Großstadt war er nicht unbedingt angenehm.
Natürlich fing es gegen Mittag wieder an zu regnen, aber irgendwie macht es mir am wenigsten aus, wenn es während der Fahrt regnet, wenn es denn überhaupt sein muß. Dann steht und liegt wenigstens nicht so viel Zeug herum, das naß wird.
Dank großzügiger Planung (wir mußten ja mit Pannen,
insbesondere Speichenbrüchen, rechnen) kamen wir ungefähr eine
Stunde vor Einlaß aufs Schiff am Fährterminal an. Wir warteten
unter einem Vordach die meiste Zeit ab, da es nieselte.
Auf der englischen Seite war das Einchecken sehr viel umständlicher,
ich weiß nicht, wie oft ich die verfluchte Boardingcard vorzeigen
mußte (mit tausend Gepäckstücken in der Hand), den letzten
armen Menschen (den Kabinenstuart) grummelte ich nur noch böse an -
meine gute Laune stellte sich aber bald wieder ein, spätestens nach
der Dusche in unserem eigenen Badezimmer(chen). Für die Rückfahrt
waren nämlich keine Plätze mehr in der billigsten Kategorie frei
gewesen, so konnte man die Fährfahrt sehr entspannt beginnen.
In dieser Kabine war das vierte Bett zwar belegt, aber da die Kabine nicht
ganz so winzig wie auf der Hinfahrt war, brachten wir unser Gepäck
trotzdem unter.
Für das Abendbrot hatten wir uns noch Müsli gekauft, wir hatten nur keine Milch. Im Schiffsshop gab es keine, aber in einem Selbstbedienungsrestaurant konnte man wenigstens H-Milch in kleinen Packungen bekommen.
11 km 604 km % %
Zurück in Hamburg |
Morgens gönnten wir uns wieder das Brunch, insgesamt ging die
Schiffahrt gefühlsmäßig wesentlich schneller als auf der
Hinfahrt.
Das Schiff kam aber auch eine halbe Stunde zu früh in Hamburg an. Wir
wußten das nicht, und so kam es, daß ich zu Hause ankam, als
meine Freundin die Fähre erreichte und auf mich wartete - Asche auf
mein Haupt.
Am 14.08. schaffte Klaus (der es darauf anlegte) die erstaunliche Höchstgeschwindigkeit von 63,0 km/h. Das war unser gemessenes Maximum (Thomas Tacho lieferte keine solche Angabe).
Der Urlaub war schön, aber anstrengend. Er hat Lust auf mehr gemacht,
irgendwann möchte ich gern nochmal durch die Highlands radeln, aber
dafür braucht man dann mehr Zeit.
Die Pannen hatten sich - abgesehen von den vorprogrammierten
Speichenbrüchen bei meinem Hinterrad - mit einem einzigen Platten
wirklich im Rahmen gehalten, das ganze schwere Werkzeug hatten wir zum
Glück umsonst mitgeschleppt.
Die Anreise mit den Rädern per Schiff im Gegensatz zur Bahn ist sehr entspannend. Das kann man nur empfehlen, insbesondere, wenn man zum Schiff so kurze Anfahrtswege wie wir hat.
Leider wurde mir im September das Rad gestohlen, so daß die Bilder dieser Reise die letzten Bilder meines Fahrrades sind - schnüff.
Über Kommentare, Anregungen, Kritik oder Fragen würde ich mich freuen.
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